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  Grundlagen der Zündverstellung.  
  Bei Verbrennungsmotoren wird ein enzündliches Gasgemisch im Zylinder durch den Kolben verdichtet und soll im Idealfall an oberen Totpunkt entzündet werden um dann schlagartig zu verbrennen und durch die enstehende Verbrennungsenergie ( in Form von Gas unter hohem Druck ) den Kolben und damit auch die Kurbelwelle anzutreiben. Da jedoch dieses Gasgemisch nicht in unendlich kurzer Zeit verbrennt und die Energie erst mit einer kurzen Verzögerung zu Verfügung steht, wird dieses nichtideale Verhalten dadurch kompensiert, daß das Entzünden des Gemisches bereits etwas Früher erfolgt und trotz der Brennverzögerung der maximale Druck dann im oberen Totpunkt (OT) verfügbar ist. Die Zeit die vom Entzünden des Gases bis zum maximalen Druck verstreicht ist von unterschiedliche Faktoren abhängig, der Temperatur, dem Grad der Verwirbelung im Brennraum, dem Verhätnis von Benzin zu Luft, u.v.m. ...

Wenn wir von annähernd konstanten Betriebsbedingungen ausgehen erhalten wir eine annähernd konstante Brenndauer bis zum Zeitpunkt des höchsten Druckes. Damit kann dann ein Verstellmechanismus konstruiert werden der das Gasgemisch immer eine feste Zeit vor dem OT zündet. Automatische Versteller sind seit über 80 Jahren in Kraftfahrzeugen im Einsatz, davor waren überwiegend manuelle oder garkeine Verstellungen im Einsatz.

Wenn wir von einer Brenndauer von 13ms ausgehen (willkürlich geschätzter Wert) würde sich folgende Verstellcharakteristik ergeben:
angenommene Verstellkurve
die dunkel blaue Linie ist der theoretische Verlauf, die rosa Kurve ist die tatsächliche Kurve des Fliehkraftverstellers einer BMW R75/5 Baujahr 1973. Der Bereich unterhalb 1500/min ist für eine nutzbare Leistungsabgabe des Motors nicht von Bedeutung, oberhalb von ca. 4000/min wird der Zündzeitpunkt nicht weiter vorverlegt, selbst wenn das bei modernen Motoren mit Klopfsensoren möglich wäre.

Der tatsächlich optimale Verlauf einer Verstellkurve ist nur mit einem Motorprüfstand unter erheblichen Aufwand individuell zu ermitteln. Die wichtigsten Einflußgrößen sind dabei:

  • die Drehzahl
  • der Lastzustand des Motors
  • die Brennraumtemperatur
Je höher die Drehzahl desdo früher muss die Z&umml;ndung erfolgen.
Je mehr Last auf dem Motor ist desdo später muss die Z&umml;ndung erfolgen.
Je heiß,er es im Brennraum zugeht desdo schneller brennt das Gemisch und desdo leichter neigt das Gasgemisch zu unkontrollierter vorzeitiger Selbstentzündug, die sich in Klingeln/Klopfen des Motors bemerkbar macht, und die gerade bei hohen Drezahlen extrem zerstörerisch sein kann.

Aus der Vielzahl der Einflussfaktoren ergibt sich, daß ein konvetionelles zweidimensionales Kennlinienfeld, wie es in den letzten 80 Jahren mit mechanischen Lösungen abgebildet wurde, nicht für das Konzept moderner Motoren geeignet ist.

 
 
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